Der Verbandstag hat entschieden
Irgendwie schien der diesjährige Verbandstag eine magische Anziehungskraft entwickelt zu haben. Der Coubertinsaal im Haus des Sports war am Montag brechend voll – zusätzliche Stühle mussten aus den Nebenräumen organisiert werden. In dieser Atmosphäre ging es dann von 18:15 Uhr – 23.20 Uhr um Ehrungen, Wahlen und Beschlüsse zur weiteren Ausgestaltung des Berliner Tischtennis-Lebens.
Nach Begrüßung, Gedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder, den Ehrungen der Berliner Meister in allen Altersklassen folgten die Berichte der Präsidiumsmitglieder, der Finanzabschluss mit Haushaltsplan und die Aussprache dazu. Nach Übernahme der Versammlungsleitung durch unseren Ehrenpräsidenten wurde das Präsidium entlastet und der neue Präsident gewählt. Etwas überraschend – sicherlich für viele Anwesende – gab es mit Daniel G. vom TTC Blau-Gold einen zweiten Kandidaten für dieses Amt. Seine in der offenen Abstimmung erhaltenen 73 Stimmen reichten zwar nicht zum Wahlsieg aus, zeigt aber, dass weitere Verbandsmitglieder gewillt sind, eine entsprechende Verantwortung zu übernehmen. Bei 8 Enthaltungen fielen 106 Stimmen auf Michael A., dem wir zur Wiederwahl herzlich gratulieren.
Was sich bei diesem Wahlgang bereits andeutete, setzte sich bei den folgenden Wahlen fort. Zunächst bestand ja die Befürchtung, dass einige wichtige Ämter mangels Kandidaten nicht besetzt werden könnten. Das Ergebnis fiel dann deutlich positiver aus. Lediglich ein Referent für den Seniorensport konnte nicht gefunden werden, vakant ist auch der Vorsitz des Verbandsgerichts. Hier sind alle Interessenten aufgerufen, über ein eventuelles Engagement nachzudenken.
Hauptschwerpunkt war dann die Diskussion und Beschlussfassung zu den 30 vorliegenden Anträgen. Ich möchte hier nur auf die aus der Kategorie „gehobenes Interesse“ eingehen:
- Wechsel von TTLive zu clickTT
In der sehr ausführlichen und sachlichen Diskussion konnte der Präsident die gestellten Fragen vieler Anwesender, gut vorbereitet, beantworten. Insgesamt machte die Transparenz zu diesem Themenbereich einen wesentlich fundierteren Eindruck, als noch im vergangenen Jahr. Dennoch überwiegen an der Basis die vielfältigen Nachteile des vom DTTB favorisierten Systems, was zur Folge hatte, dass es in der Abstimmung wesentlich deutlicher abgelehnt wurde, als noch in 2013. Somit bleibt es – zumindest bis 2019 – bei unserer bisherigen Ergebnisplattform TTLive, trotz zu erwartender Mehrarbeit für die Vereine und „schiefe“ TTR-Werte für die meisten Berliner Spieler. - Stufenweise Abschaffung der 6er-Mannschaften
Die Diskussion machte schnell deutlich, dass sich viele mit dem Wechsel auf 4er-Mannschaften anfreunden würden, wenn da nicht die aktuellen Regelungen zur Einstufung neuer Mannschaften in der untersten Klasse beim damit zwangsläufig entstehenden „Spielerüberschuss“ wären. Der Sportausschuss als Antragsteller schloss sich nach kurzer interner Diskussion dieser Argumentation an, zog den Antrag aktuell zurück, wird ihn dann in abgeänderter Form auf der kommenden Tagung der Sportwarte erneut einbringen. Eine sehr flexible und sachdienliche Entscheidung, wie ich finde. - Bundessystem statt aktuellem Scheffler
Dieser Antrag wurde im gleichen Schritt zurückgezogen. Er wird genauso behandelt, wie oben bereits beschrieben. - Wiederbelebung der Damenkreisklasse
Dieser Antrag erhielt fast alle Stimmen; dort soll dann, wie bereits früher beschlossen, in 3er-Mannschaften gespielt werden. - Erhöhung des Vereinsbeitrages
Dieser wurde in Variante 2 (Grundbeitrag €200+€2,50 je aktivem und €1,50 je passivem Mitglied; ab dem 200. Vereinsmitglied verringert sich der Aktivenbeitrag auf €1,50) zugestimmt. Das bedeutet für alle Vereine eine ordentliche Mehrbelastung, war aber nach langer Konstanz der Sätze aus vielen Gründen nötig und sinnvoll. Dabei wurde auch bedacht, dass der Berliner Beitragssatz im Deutschland-Maßstab weit unten liegt.
Den Empfehlungen des Jugend- und Schiedsrichterausschusses wurden gefolgt, die Anträge entsprechend angenommen. Weitere Anträge zum direkten Spielbetrieb wurden entweder zurückgezogen oder abgelehnt. Die gestellten Anträge zur Satzungsänderung wurden nur in Teilen angenommen, andere – offensichtlich ohne Abstimmung im Präsidium eingereicht – abgelehnt.
Fazit: Insgesamt fand ich diese Veranstaltung, trotz der langen Zeitdauer, sehr gelungen. Hohe Beteiligung, gute Vorbereitung von allen Beteiligten, sachliches Diskussionsklima und zielorientierte Beschlüsse. Das habe ich alles auch schon ganz anders erlebt.
Über Peter
Ehemaliger 1.Vorsitzender, Webmaster, Nationaler Schiedsrichter und nicht ganz so starker Tischtennisspieler, der dafür aber keinen Ball verloren gab. Faszination Tischtennis! Kleiner Ball - großer Sport!
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