Etwas glücklich und doch zufrieden
Mit etwas flauem Gefühl ging es für mich als Betreuer unserer A-Schüler am Samstag nach Heiligensee, denn die dortigen Jungs hatten uns in der Hinrunde – obwohl nur zu dritt – ordentlich einen übergeholfen. Zudem mussten wir auf unsere klare Nummer Eins Florian verzichten – was meine ungute Vorahnung noch verstärkte. Das änderte sich auch nicht, als sich vor Ort herausstellte, dass die Gastgeber ohne drei Stammspieler und wieder nur zu dritt antreten mussten. So hieß es zunächst, die aufkommende Euphorie bei Abdussamed, Victor, Enrico & Aria etwas zu bremsen, denn da war noch nichts gewonnen.
Das zeigte sich dann auch gleich im einzigen Doppel. Die excellente Eins der Gastgeber, gepaart mit einem sich ständig motivierenden Kämpferherz, zeigten Victor/Enrico, dass sie nicht gewillt waren, trotz der misslichen Ausgangslage irgendetwas abzuschenken. So war ich froh, dass wir durch das Gastgeschenk mit einem 1:1 Zwischenstand in die Einzel gingen. Trotz Superkampfgeist und toller Ballwechsel musste Victor der Eins gratulieren; Abdu lag 0:2 hinten, setzte dann alle Coachinghinweise genau um, ging in den 5. Satz, um den mit etwas Pech 11:13 zu verlieren. Schade. Trotz des Rückstandes sah es immer noch ganz gut aus, denn Bruder Kampflos spielte bei den Gastgebern, ebenso ein schnell verpflichteter Ersatz von den Minis, der jedoch Aria in keiner Phase gewachsen war. Es stand 3:3 – alles wieder auf Anfang.
Nachdem sich auch Abdu an der gegnerischen Eins die Zähne ausgebissen hatte, schaffte Victor den Durchbruch. Cool, abgeklärt und beweglich brachte er in den entscheidenen Situationen immer einen Topspin mehr auf der gegnerischen Tischhälfte unter und schlug so den wahrlich nicht schlechten Zweier in drei Sätzen. Ganz großes Spiel, wenn ich auch offensichtlich aufgeregter war, als unser Akteur. Jetzt hieß es, einen Vorsprung zu sichern. Aria musste dazu nicht an den Tisch (Bruder Kampflos) und Enrico zeigte dem Mini-Kämpfer ebenfalls deutlich die Grenzen auf – wir lagen mit 6:4 vorne.
Abdu – zuvor gewarnt, auf keinen Fall leichtfertig zu werden – verhalf dann dem Ersatzspieler zu einer Begegnung „gegen Noppe“, was dieser offensichtlich noch nicht kannte. Obwohl er auch im dritten Einsatz noch chancenloser war, ziehe ich den Hut vor ihm. Er hat zu keiner Zeit auch nur ansatzweise aufgegeben oder die Beherrschung verloren und richtig geackert – toller Sportsmann!
Eigentlich hatten wir mit dem 7:4-Zwischenstand das Ding in der Tasche, denn den nötigen Abschlusspunkt hätte uns Bruder Kampflos spendiert. Dazu kam es jedoch nicht mehr, denn nachdem Enrico trotz starker Gegenwehr ebenso die Überlegenheit des ungeschlagen gebliebenen Einsers der Gastgeber (große Leistung!) anerkennen musste, traute ich meinen Augen kaum. Aria machte in drei kurzen Sätzen mit der gegnerischen Zwei, was er wollte. Klug platzierte Bälle, eingestreuter Unterschnitt und harte Vorhände brachten den 8:5-Endstand. Trotz geschlossener Mannschaftsleistung bei sehr guter Disziplin – es hat auch mir großen Spass gemacht – soll das natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier wohl anders ausgegangen wäre, wenn bei den sehr netten Gastgebern auch nur ein Stammspieler mehr auf dem Protokoll gestanden hätte… Doch was solls – Meteor ist mit 4:0 Punkten Tabellenerster – upps, nur noch vier Spiele – und drei Direktaufsteiger in die zweithöchste Berliner Klasse – na wenn das jetzt kein Ziel ist
Über Peter
Ehemaliger 1.Vorsitzender, Webmaster, Nationaler Schiedsrichter und nicht ganz so starker Tischtennisspieler, der dafür aber keinen Ball verloren gab. Faszination Tischtennis! Kleiner Ball - großer Sport!
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