Meteor-Vereinsfahrt 2013
- Freitag, 17.05.2013, 14:00 Uhr: Abfahrt in Berlin Richtung Dissen
- Montag, 21.05.2013, 15:00 Uhr: Ankunft in Berlin aus Dissen
Na gut, ein bisschen mehr kommt noch…
Am Freitag, den 17.05.2013, trafen sich genau 10 tischtennisverrückte Meteoriten – ja, ich weiß, das war jetzt redundant, aber erwähnen muss ich es ja trotzdem – , um die diesjährige Vereinsfahrt ins niedersächsische Dissen am Teutoburger Wald anzutreten. Die Sonne schien, wir waren fit und alle waren pünktlich. Mit alle meine ich Andi, Frank G., Frank B., Patrick, Peter A., Stefan und Ronny. Wer damals in der Schule freiwillig in der ersten Reihe direkt vor dem Lehrertisch saß, dem wird aufgefallen sein, dass ich bislang nur 8 Meteoriten aufgezählt habe. Aber zu erwähnen, dass Sanae und Bruno nicht pünktlich waren, wäre wiederum redundant gewesen. Nun muss man aber auch wissen, dass wir uns vor unserer Halle getroffen haben. Das erklärt vielleicht alles.
Nun gut, kurz nach 14:00 Uhr waren wir dann vollständig und fuhren mit einem Kleinbus und Franks Autochen los. Nach anstrengenden 400…………. Metern Fahrt machten wir endlich eine Pause. Und wie der Zufall so spielte, war auch gleich unmittelbar neben unserem Rastplatz ein LIDL-Markt. Mit Getränken gestärkt, konnte die Reise weiter gehen – ab Richtung Stadtautobahn. Dass wir um 15:00 Uhr immer noch im Stau standen und Berlin gerademal verlassen hatten, überspringe ich jetzt mal. Die Stimmung war nämlich gut, die Musik laut, die Sonne schien und die Klimaanlage lief auf Hochtouren – zumindest im vorderen Teil des Busses, was mir die schweißdurchtränkten Personen im hinteren Teil des Busses, welche ich lustigerweise durch den Rückspiegel schelmisch belächeln konnte, zeigten. Aber auch den Knopf für die hintere Belüftung wurden nach ca. 200km gefunden 🙂
Dissen liegt aus geografischer Sicht ca. 25km südöstlich von Osnabrück. Und genau diese Tatsache gab uns den Anlass, die Abfahrt von der A2 in Richtung Osnabrück zu nehmen. Doch hielt uns ein weiterer, scheinbar unendlicher Stau noch einige Zeit davon ab, dort raus zu fahren, was Patrick wiederum als Anlass nahm, andere, meist weibliche Zeitgenossen, die selbiges Leid erfuhren, mit heiteren Schlagergesängen und leicht alkoholischen Getränken zu belustigen. Und wie nennt man ein solches Erlebnis?
Natürlich: ein Solidarerlebnis! Zum Glück hatten wir einen waschechten Doktor an Bord, sonst hätten wir nie von der Existenz eines solchen Wortes erfahren. Danke Kersten.
Nach gefühlten 10 Stunden passierten wir nun endlich den Stau, die Sonne ist leider auch in Berlin geblieben, dafür ereilte uns in Niedersachsen andauernder Regen und 10 Grad weniger: wir sind angekommen. Da die erste Konkurrenz des Turnierwochenendes – die Mixed-Konkurrenz – bereits um 19 Uhr begann, wir allerdings erst um 20:30 Uhr im Hotel angekommen sind, musste leider auch Bruno, der wahrscheinlich ehrgeizigste Halbfranzose dieser Welt, einsehen, dass wir den Tag nur noch mit einem Abstecher bei einem sehr teuren und schlechten Italiener mit anschließendem Cocktailtrinken an der Hotel-Bar beendeten. Und so gingen 10 Verrückte auf 5 Zimmer und schliefen 7 Stunden, um dann im Schnitt 2 Brötchen zu essen, bevor 10 harte Stunden Tischtennis zu spielen waren, wovon im Schnitt 6 Stunden Wartezeit – natürlich kumuliert – abzuziehen sind. An diesem Tag, Samstag, wurde in den Konkurrenzen Herren E und Herren C gespielt. Sanae durfte bei den Herren E mitspielen und Stefan durfte lediglich in der offenen Konkurrenz Herren A mitspielen, was er wiederum nicht tat, um sich für die Konkurrenz Herren B am Folgetag zu schonen. Als Coach stand er uns somit allen zur Verfügung.
Ergebnis vom Samstag: keine Urkunde, keine Medaille, kein Pokal, Muskelkater im Hintern vom Warten auf den harten Bänken und die Erkenntnis, dass ein gewisser QTTR-Wert eine neue Gottheit zu sein scheint – zumindest im Wessiland. Dort spricht man nämlich nicht namentlich über seine Gegner, sondern nur noch über deren QTTR-Werte. So musste man sich auch öfter mal folgender Situation stellen:
Man wurde als Zweiermannschaft aufgerufen, uns wurde ein gegnerisches Team zugeteilt und der Tisch, an dem gespielt wurde, mitgeteilt. Zudem gab es zwei Hallen, was es noch spannender machte, wenn man grad mit vollbepackter Tasche in die jeweils andere Halle marschierte, um die anderen Meteoriten anzufeuern. Halle, Tisch und Gegner bekannt – ab geht’s. Begrüßung der Gegner unsererseits: „Hi. Wollen wir zuerst Doppel spielen oder zuerst die beiden Einzel?“
Eine sehr häufig gegebene Antwort, verpackt als listige Gegenfrage, lautete: „Wie isn euer QTTR-Wert?“
Ja… wir finden es auch schön, euch kennen zu lernen. Mensch, richtje Kumpels seita…
Als ich diese direkte Antwort zum ersten Mal hörte, musste ich ein bisschen schmunzeln. Verrückte Wessilandmenschen. Aber es dauerte nicht lang, bis nicht nur ich merkte, die meinen es tatsächlich ernst mit dieser Gegenfrage. Beim nächsten Turnier erlaube ich mir einen Spaß und frage direkt meinen ersten Gegner nach seinem AZZBRG-Wert. Auf den entgegenkommenden Gesichtsausdruck freue ich mich jetzt schon.
Es gab viele, viele Menschen mit übertriebenen Ehrgeiz, wohingegen Bruno echt harmlos ist, aber es gab auch viele, viele lustige Menschen, die auch wirklich Spaß haben wollten und diesen auch hatten, egal, ob sie verloren, ob sie gewannen, ob sie ihren QTTR-Wert kannten oder auch nicht.
Der Tag sollte mit einer berühmtberüchtigten TT-Party in der Kantine der Turnierhallen stattfinden. Dies bedeutete, dass ca. 900 Teilnehmer in einem 50qm großen Raum tanzen, feiern und Spaß haben sollten. Ok, die Hälfte feierte auf dem direkt angrenzenden Zeltplatz. Bleiben immer noch ca. 450 Partygäste. Ok, zieht man die 10 Berliner ab, die an der Hotel-Bar aßen und tranken, so blieben immer noch ca. 440…… ach komm, diese Party war der Witz des Jahrhunderts. Egal, wir hatten unseren Spaß an der Hotel-Bar. Und der Cuba Libre schmeckte auch, auch wenn er am Abend zuvor noch Alkohol beinhaltete. Somit war der Samstag, sportlich leider erfolglos, menschlich allerdings sehr aufschlussreich, auch wieder vorbei. Gute Nacht.
Sonntag, 19.05.2013, die Sonne scheint, die Frisur sitzt, ab zum Frühstück. Nachdem wir dieses ausgiebig zelebrierten, fuhren wir wieder zu den Hallen, um in den Konkurrenzen Herren B, D, und Damen B unser Können unter Beweis zu stellen. Ob es jetzt die nicht vorhandenen QTTR-Werte waren, die lauten Lautsprecher waren, der Sonnenschein war, die Cocktails am Abend zuvor waren oder einfach nur unglaubliches Pech war, werden wir nie erfahren, aber auch an diesem Tag, an dem man nicht so lange warten musste, bis man wieder spielen durfte, erzielten wir keine nennenswerten Platzierungen. Es soll sogar eine Paarung gegeben haben, die nicht aus der Gruppe raus kam 😉
Auf jeden Fall erwähnenswert sind die Leistungen von Peter, Bruno und Sanae – und zwar vom ganzen Wochenende. Die drei haben wirklich alles gegeben und sind in vermeidlich „besseren“ Klassen sehr weit gekommen und haben es ihren Gegnerinnen und Gegnern nicht leicht gemacht.
Am Abend ging es ins weltbekannte Restaurant Plitzebramel, welches nicht nur im Preis-Leistungs-Verhältnis den Italiener vom Freitag locker in den Schatten stellte. Gemütlich gegessen und getrunken ging es dann wieder an die Hotel-Bar, wo wir wieder mal den Abend haben ausklingen lassen.
Montag, 20.05.2013, endlich war das bekannte Wetter wieder da: 10 Grad, Regen, Wind.
Also gemütlich frühstücken und die Heimreise antreten, die zum Glück ganz ohne Stau verlief, so dass wir recht zeitig wieder in Berlin waren und die Fahrt entspannt beim Kroaten in der Prinzenallee beendeten.
Zusammengefasst:
- Schlechtes Wetter
- Keine Medaillen, Urkunden oder Pokale
- Verbesserungswürdige Turnierorganisation
- ABER typisch für Meteor: trotzdem viel Spaß, ausgiebiges Training der Lachmuskulatur, meist schöne Tischtennisspiele, eine coole Truppe, viele nette Leute kennen gelernt, den ganzen Tischtennis-QTTR-Wert-Schwachsinn nicht ganz ernst genommen und daraus schlussfolgernd die Gewissheit, dass in zwei Jahren eine weitere Vereinsfahrt stattfindet – wahrscheinlich aber woanders.
Es erinnerte sich
Der Busfahrer
PS: Eventuelle Gedächtnislücken und daraus entstehende offene Fragen können ausschließlich im Einzelgespräch mit den jeweiligen Teilnehmern der Vereinsfahrt geklärt werden, wobei dabei unterschiedliche Auslegungen nicht vermieden werden können, was wiederum zur Folge haben kann, dass eventuelle Fragen trotzdem ungeklärt bleiben und schlussfolgerichtig nur eins bedeuten kann: bei der nächsten Fahrt selbst mitfahren 😉
Über Ronny
Überzeugter Anhänger der Tischtennis-Relativitätstheorie (faszinierende Bälle bei relativ geringem Trainingsaufwand), dessen Familien- und Fanherz gleichermaßen Blau-Gelb und Rot-Weiß schlägt.